Ein paar unserer Auftraggeber:

Landesamt für Umweltschutz, München

Landratsamt Alb-Donau-Kreis

Stadt Ulm

Geowissenschaftliches Büro Schönwolf & Schönwald

Deutsche Bahn AG

Was ist Landschaftsökologie

Landschaftsökologie beschäftigt sich mit den Wechselbeziehungen der Organismen und Lebensräume in der Landschaft. Je nach Fragestellung werden mehr oder weniger umfassende Teilausschnitte eines Landschaftsökosystems untersucht. Dies erfolgt sowohl für wissenschaftliche als auch für praktische Zwecke der Planung und der Nutzung der Landschaft.

Landschaftsökologisches Arbeiten beginnt mit einer detaillierten Erfassung von Pflanzen und Tieren, deren Gesellschaften sowie geologischen, hydrologischen, bodenkundlichen, klimatischen und nutzungsbedingten Gegebenheiten. Dies ermöglicht eine Bewertung des Ist- Zustandes der Landschaft, die Formulierung eines Soll- Zustandes und nicht zuletzt die Abschätzung der Folgen von Eingriffen in die Landschaft. Daraus ergibt sich die Möglichkeit zu problemorientierter Planung und schließlich zur natur- und umweltschonenden Umsetzung der geplanten Maßnahmen in interdisziplinärer Kooperation. Langfristige Auswirkungen von Eingriffen können durch wiederholte Untersuchungen belegt werden (Biomonitoring).

Arbeitsfelder

Biomonitoring

Als Biomonitoring werden verschiedene, auf Methoden der Biologie basierende Arten der Umweltüberwachung bezeichnet. Ein frühes, klassisches Beispiel des Biomonitoring sind die nach standardisierten Regeln vorgenommenen Vogelzählungen auf den britischen Inseln, die seit Jahrzehnten durchgeführt werden und einen langjährigen Vergleich der Populationsentwicklung erlauben. Auch der Nachweis von Luftschadstoffen mittels Flechtenexponaten oder die Überprüfung der Wasserqualität durch diverse Organismen (von Leuchtbakterien bis zu Fischen) in Labor und Freilend sind gängige Biomonitoring-Verfahren. Die agl ulm hat bislang konkrete Biomonitorings in folgenden Projekten durchgeführt:
In den Auen der Iller bei Ulm wird seit 1985 der Einfluß von Grundwasserstandserhöhungen durch den Bau von Sohlschwellen auf die Auwälder und verschiedene dort lebende Tiergruppen ermittelt.
Im Naturschutz- und NATURA 2000-Gebiet Leipheimer Moos werden seit 1991 Pflanzengesellschaften und Tierbestände systematisch erfaßt, um einen allgemeinen Überblick über die Dynamik des Gebietes zu erhalten, aber auch speziell Aussagen über den Erfolg von Wiedervernässungsmaßnahmen machen zu können.
Auf dem Truppenübungsplatz Münsingen wird im Auftrag der Bundeswehr seit 1995 der Einfluß bestimmter Beweidungsregimes und Pflegemaßnahmen auf das Grünland und die Tiergruppe der Heuschrecken untersucht.

Landschaftsökologische Kartierungen

Biotop- und Biotoptypenkartierungen
Der § 20c des Bundesnaturschutzgesetzes stellt eine Vielzahl von Biotoptypen unter Schutz. Darunter fallen etwa Moore, Mager- und Trockenrasen, verschiedene Waldtypen u.v.m. Die Naturschutzgesetze der Länder übernehmen die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes und präzisieren diese bzw. gleichen sie an die jeweiligen naturraumspezifischen Erfordernisse der Naturschutzes in den Ländern an.
Die so geschützten Biotope werden in den Ländern nach deren spezifischen Kartieranleitungen erfaßt, d.h.beschrieben, mit Artenlisten, ggf. mit Schutz- und Pflegevorschlägen versehen und in Karten eingezeichnet.Die agl ulm hat in einer Vielzahl von Landkreisen Bayerns und Baden-Württembergs solche Biotopkartierungen durchgeführt. Außerdem wurden verschiedene, z.T. große militärische Übungsplätze in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen kartiert. Auf diesen Übungsplätzen wurden neben der Kartierung geschützter und nicht geschützter Biotoptypen auch Pflege- und Entwicklungskonzepte erstellt.

Stadtbiotopkartierungen
Nicht nur in offenem, landwirtschaftlichem Gelände und in Wäldern existieren schutzwürdige und für den Naturhaushalt wichtige Biotope, sondern auch in den bebauten Bereichen der Städte und Gemeinden. Naturgemäß sind diese Biotope z.T. siedlungsspezifisch und stark verschieden von denen des ländlichen Raums (Mauerbewuchs, Parks, Alleen, Baumsolitäre, Fledermausquartiere in Gebäuden etc.). Auch ist die konzeptionelle Aufgabenstellung im besiedelten Bereich eine andere als im offenen oder bewaldeten Gelände. So müssen vom Naturschutz in der Stadt andere Nutzunginteressen und Vorbelastungen berücksichtigt werden als auf dem Lande.
Stadtbiotopkartierungen sind daher nach speziellen Kriterien zu erstellen.
Die agl ulm hat bei der Stadtbiotopkartierung der Stadt Ulm ein eigenes Kartierungskonzept mit botanischem und zoologischem Teil erstellt und danach die Kartierung durchgeführt.
Bei der soeben beginnenden Stadtbiotopkartierung Augsburg dagegen können wir auf die bayernweit gültige Kartieranleitung des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz zurückgreifen.

Artenschutzkartierungen
Zu Naturschutzzwecken werden nicht nur Biotope kartiert, sondern auch die Vorkommen spezieller Arten. So wurden von der agl ulm im Rahmen des Arten- und Biotopschutzprogrammes Bayerns die Amphibien im Landkreis Neu-Ulm oder die Libellen diverser Landkreise Baden-Württembergs erfaßt.
Etwa im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren werden neben Biotopen und Artvorkommen auch biotische und abiotische Strukturen (z.B. Feldraine, Hohlwege, Einzelgehölze) erfaßt und kartiert.
Die agl ulm hat für das Landesamt für Landentwicklung und Flurneuordnung diverse Erfassungen und Bewertungen von Landschaftelementen in der Flurbereinigung erstellt.

UVS und LBP

Umweltverträglichkeitsstudien (UVS) und
landschaftspflegerische Begleitpläne (LPB)
Um die Folgen von baulichen Eingriffen (Straßenbau, Siedlungen, Industriestandorte usw.) in den Naturhaushalt zu minimieren, ist eine Untersuchung des betroffenen Geländes und dessen Umfeldes notwendig. Verschiedene Lösungsvarianten und gezielte Ausgleichsmaßnahmen werden sondiert und bewertet.

FFH-Richtlinie und NATURA 2000

In seinem Beschluß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) von 1992 hat der Rat der Europäischen Gemeinschaft für die Mitgliedsländer der EU die Schaffung eines europaweiten, kohärenten Netzes von Schutzgebieten mit dem Namen NATURA 2000 beschlossen. Dieses Netz soll den Erhalt der natürlichen Lebensräume und den Schutz der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten gewährleisten. NATURA 2000 beinhaltet auch die seit 1979 durch die Vogelschutzrichtinie des Rates ausgewiesenen besonderen Schutzgebiete.
Bei der Meldung der Natura 2000-Gebiete Bayerns nach Brüssel war die agl ulm im Regierungsbezirk Schwaben an der Erstellung der Standarddatenbögen zahlreicher FFH-Gebiete beteiligt. In diesen Standarddatenbögen werden die besonderen Eigenheiten der Gebiete, der Schutzzweck u.a.m. durch Gebietskenner dargestellt.
Werden Natura 2000-Gebiete durch Pläne oder Projekte möglicherweise beeinträchtigt oder gefährdet, schreibt die FFH-Richtlinie eine Verträglichkeitsprüfung vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Plan oder das Projekt im Gebiet selbst liegen, oder ob sie von außerhalb des Gebietes einen Einfluß nehmen könnten.
Die agl ulm bearbeitet derzeit eine FFH-Verträglichkeitsstudie über den möglichen Einfluß eines geplanten Erlebnisbades am Baden-Württembergischen Bodenseeufer auf die als FFH-Gebiet vorgeschlagene, benachbarte Flachwasserzone des Sees.

Gewässerentwicklung

Nach den bis in die Achtziger Jahre hinein anhaltenden Fließgewässerregulierungen und Begradigungen hat sich im letzten Jahrzehnt die Überzeugung durchgesetzt, daß die entstandenen Fehlentwicklungen, aus denen sich Verluste von Tier- und Pflanzenarten, Störungen des Wasserhaushaltes und des Landschaftsbildes ergeben haben, korrigiert werden müssen.
Zu diesem Zweck werden Gewässerentwicklungsplanungen erstellt, die nach Möglichkeit den natürlichen Zustand der Gewässer und ihrer Auen wiederherstellen sollen. Wo dies wegen konkurrierender Nutzungsinteressen (Land- und Forstwirtschaft, Bebauung etc.) nicht möglich ist, werden andere Wege gesucht, um die negativen Auswirkungen des Gewässerausbaues zu lindern oder zu beseitigen.
Die agl ulm hat bislang in zwei Gemeinden des Alb-Donau-Kreises Gewässerentwicklungspläne vorgelegt.

Geografische Informationssysteme, Kartografie

Für die kommunale, regionale und überregionale Verwaltung stellt sich zunehmend die Aufgabe, Daten aus dem Bereich Landschaftsplanung und Naturschutz schon im Vorfeld in andere Planungen mit einzubeziehen. Das Instrument hierfür sind Geografische Informationssysteme, die Sachdaten und raumbezogene Geodaten miteinander verknüpfen und auch komplizierte planerische Fragestellungen schnell überschaubar kartografisch oder tabellarisch darstellen können.
Die agl ulm kann auf eine langjährige Erfahrung sowohl bei der Entwicklung von Datenbankanwendungen für immer wieder neu auftauchende Fragestellungen als auch beim Einsatz und der Toolentwicklung für geografische Informationssysteme, insbesondere ESRI-ArcView, zurückgreifen.
Konkrete Anwendungsbeispiele sind Systeme, die die Planung der Flächenpflege auf militärischen Übungsplätzen am Rechner ermöglichen ebenso wie die Zusammenfassung aller naturschutzrelevanten Sach- und Geodaten aus den Bereichen Naturschutz- und Landschaftspflege z.B. für die Stadt Ulm.
Bei solchen Projekten erfolgt die Programm- und Datenaquisition bis zur Erstellung zusätzlicher Spezialanwendungen z.B. für die Sachdatenhaltung komplett aus einer Hand.

Methoden und Kenntnisse

Durch die komplexen Umweltprobleme sind in den letzten Jahren neue Aufgabenstellungen auf Gebietskörperschaften aber auch auf private Landnutzer hinzugekommen.

Solide Lösungen können für die den Naturhaushalt betreffenden Problemstellungen nur mit fundiertem ökologischem Fachwissen gefunden werden.
Die Mitglieder der agl ulm haben sich auf unterschiedliche Teilbereiche der Ökologie spezialisiert und sind so in der Lage, einen breiten Bereich im sehr komplexen Feld der Ökologie abzudecken. Fachwissen besteht in den Bereichen Pflanzen-, Tierökologie, Taxonomie und Systematik, Limnologie, Geobotanik, Tropenökologie und Umweltanalytik.

Arbeitsmethoden und Artengruppen

Vegetationskunde
- Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET
- Ökologische Bewertung von Vegetationseinheiten mittels Zeigerwerten (ELLENBERG)
- Dauerquadrat-Untersuchungen
- Arbeiten mit Bioindikatoren wie: Höhere Planzen, Moose, Flechten u.a. (Monitoring)
- Kartierungen aller Art (Kleinstrukturen, Biotope, Nutzungen usw.)

Zoologische Untersuchungen zu folgenden Tiergruppen
- Vögel (Klangattrappen, Transektmethoden)
- Säugetiere
- Fledermäuse (Bat- Detektor, Netzfänge)
- Fische (Elektrobefischung)
- Amphibien
- Reptilien
- Tagfalter
- Nachtfalter (automatische Lichtfallen)
- Stechimmen
- Schwebfliegen
- Lauf-, Wasser-, Bockkäfer, Xylobionte Käfer (Bodenfallen, Klopfschirm, Totholz)
- Heuschrecken (Isolationsquadrat, Transektmethode)
- Libellen
- Makrozoobenthos
- Weichtiere (standardisiertes Schlämmverfahren)

Sonstige Untersuchungen und Methoden
- GIS
- Datenmodelle und Datenbankapplikationen insbesondere im Zusammenhang mit Geografischen Informationssystemen, Kartografie
- Statistische Auswertungen
- Datentransformationen
- mathematische Modelle
- Gewässergütebestimmungen mittels Saprobiensystem
- Gewölleuntersuchungen